Eine muslimische Frau mit Kopftuch wurde im August 2019 von einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Fall ereignete sich in vollbesetztem Wagon der S-Bahn Berlin in Anwesenheit ihrer zwei Kinder (6 Jahre und 4 Monate alt). Die Betroffene hat sich unmittelbar nach dem Fall an die Beratungsstelle von Inssan e.V gewandt und wurde bis hin zur Klage begleitet. Der Angeklagte wurde am 13.2.2020 wegen Körperverletzung für schuldig befunden und muss sowohl die gesamten Gerichtskosten tragen, als auch ein Schmerzensgeld in Höhe von 500€ an die Frau zahlen.
Auf diese Weise wurde ein klares Zeichen gegen antimuslimischen Rassismus und Hasskriminalität gesetzt. „Solche Erfolge zeigen zum Einen den Betroffenen, dass sie bei dieser Art von Übergriffen nicht alleine gelassen werden und setzt zum Anderen den Tätern das Signal, dass solche Gewalttaten in einem freien demokratischen System nicht toleriert werden“ sagt May Zeidani
Yufanyi vom Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit bei Inssan e.V.
Diese Art Angriffe häufen sich merklich in letzten Jahren. Besonders muslimische Frauen mit Kopftuch sind überproportional häufig betroffen. Polizeilich ermittelt wurden für 2019 166 Fälle (Für 2017: 196 und für 2018: 154), berichtet der Grundsatzreferent für interkulturellen und interreligiösen Dialog, IKÖ, Orkan Özdemir. Für den genannten Zeitraum hat Inssan e.V über 270 Meldungen von Diskriminierungen registriert.
Das Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit ist eine von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung geförderte Anlaufstelle. Es richtet sich an Menschen, die von Antimuslimischem Rassismus betroffen sind, bietet Beratung, Empowerment- und Sensibilisierungsworkshops an.
Kontakt:
Zeynep Çetin, Projektleiterin
Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit (Inssan e.V.), Tel: 030/20619639
antidiskriminierung(@)inssan.de